Samstag, 8. Januar 2011

„Hallo… könnten Sie einen Dispo einrichten?“

„Guten Tag Frau XYZ, wie kann ich Ihnen behilflich sein?“ fragte mich meine Kundenberaterin von der Bank an diesem Tag. Na ja, ich hatte ein festes Einkommen auf meinem Konto… ich brauchte ein bisschen Geld… und mein Konto war auf plus minus Null… ein Versuch war’s ja Wert! „Ja… hmm… ich wollte mal nachfragen wie es damit ausschaut, wenn ich einen Dispolimit auf meinem Konto einrichten lassen möchte. Wäre das möglich?“ Die Kundenberaterin fragte mich nach meiner Kontonummer, tippte die Nummer in ihrem Computer ein… klickte hier und da… schaute hier und da… klickte weiter… und dann schaute Sie mich an und sagte: „Frau XYZ, ich habe Ihnen einen Dispo von 1.500,00 EUR eingerichtet. Der Limit setzt sich aus 3 Monatsgehälter zusammen. Ist das in Ordnung so?“ Ich bekam große Augen und nickte nur. „Sie haben ab sofort Zugriff darauf!“ sagte Sie dann noch zu mir, bevor wir uns verabschiedet haben. Und da ich solchen Leuten gegenüber immer sehr skeptisch bin, wollte ich es doch gleich ausprobieren. Und bevor ich mich in einem Laden blamierte, weil ich mit der Karte nicht zahlen könnte, bin ich mit meiner Karte zum Automat gegangen und habe 50 EUR abgehoben. Und der Automat zahlte mir 50 EUR aus. Okay… mein Dispolimit ist aktiv! JUHU!

Freitag, 7. Januar 2011

Es ist leichter wenig Geld zu haben…

Ich entwickelte mich in dieser Anfangszeit, wo wirklich jede Woche eine Mahnung in die Wohnung flog, also zum nächsten „Schuldnerberater“… zum nächsten „Peter Zwegat“. Ich habe alles mit den Gläubigern abgeklärt, einen Ratenzahlungsplan aufgestellt, ein Konzept aufgestellt, alles an Korrespondenz vernünftig abgeheftet und nach Kategorien sortiert. Ja, ich war der nächste Peter Zwegat… nur in weibliche Form. ;)

Dann fing ich mit meiner Ausbildung an… also hatte ich mehr Geld zur Verfügung gehabt... (im Vergleich zu vorher)… es wurde immer mehr und mehr abbezahlt… also gab’s am Ende des Monats auch immer mehr und mehr Geld zur Verfügung. SUPI SACHE! :D Also gewöhnte ich mich ziemlich schnell an die neue Situation. :)

Das hätte ich besser nicht machen sollen. Ich hätte besser das „übrig gebliebene Geld“ sparen sollen. Aber hinterher wird man immer schlauer.

Donnerstag, 6. Januar 2011

Der Albtraum erreichte seinen Höhepunkt…

Ja, die Überschrift sagt es wirklich aus. Der Albtraum erreichte seinen Höhepunkt, wo der Gerichtsvollzieher das erste Mal an der Tür klingelte. Mein Freund hatte Unterhaltsschulden, aber wie soll er sie bezahlen, wenn er in der Ausbildung ist, selbst noch Hilfe vom Amt beantragen muss um zu überleben, und und und??? Also gab er die eidesstattliche Versicherung ab und es wurde in der Wohnung zum Glück nichts gepfändet, weil alles auf meinem Namen gekauft wurde bzw. von meinen Eltern gekauft wurde.

Danach war erstmal ein paar Monate lang Ruhe… und jedes Mal, wenn wir gedacht haben, dass es nur noch bergauf gehen kann, holte uns der nächste Brief wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Und meistens waren es wirklich Sachen, die nicht mal wir verbrochen haben, sondern Sachen, die seine Familie verbrochen hat. Ich muss dazu erwähnen, dass mein Freund sämtliche Telefonleitungen bei seiner Familie auf seinen Namen laufen ließ… die haben die Rechnungen nie bezahlt und uns aber immer erzählt, dass die sich schon darum kümmern werden… und??? Haben die sich darum gekümmert? NEIN! Dann werden aus 300 EUR Schulden bei der deutschen Telekom mal eben ganz schnell fast 1000 EUR!!! Und aus 400 EUR bei 1&1 werden mal ganz schnell knapp über 900 EUR!!! Und wer darf bezahlen? WIR! Schließlich steht ja sein Name auf den Rechnungen und auf den Verträgen… geben die uns was dazu? NEIN! Natürlich nicht, die sind doch alle arbeitslos, bekommen Hartz 4 und machen 1EUR-Job… geben Geld für Zigaretten ohne Ende aus, haben aber keine 25,00 EUR im Monat über um uns bei den Ratenzahlungen zu unterstützen!!! Herzlichen Dank auch! Es interessiert denen anscheinend nicht, wie wir überleben, wie wir um die Runden kommen… und warum nicht? Wollt ihr es wissen? Weil die der Meinung sind, dass meine Eltern ja Geld scheißen könnten und uns schon immer unter die Arme greifen werden. Entschuldige bitte mal, aber meine Eltern gehen auch für ihr Geld arbeiten! Die können uns nicht andauernd Geld leihen. Die brauchen das selber! Aber das geht bei denen nie in deren Köpfe rein. Und das verstehe ich auch absolut nicht.

Mittwoch, 5. Januar 2011

Der Albtraum beginnt…

Da waren wir also in der neuen Wohnung… er bekam nur sein Ausbildungsgehalt, Kindergeld und ein bisschen Berufsausbildungsbeihilfe vom Amt. Ich bekam nur mein Lohn (auf 400,00 EUR Basis) und mein Kindergeld. Mehr hatten wir nicht zur Verfügung gehabt. Vom Amt bekam ich nichts, weil ich ausgezogen bin ohne einen festen Job zu haben. Wir mussten Miete bezahlen und natürlich die laufenden Kosten.

Aus seiner Jugendsünden flatterten Woche für Woche Mahnungen, Rechnungen, Briefe, etc. ins Haus. Ich habe mich mit all den Sachen auseinander gesetzt, Briefe an die Gläubiger geschrieben und um eine Ratenzahlung gebeten. Es war alles geklärt… die Gläubiger haben der Ratenzahlung zugestimmt… es ging also wieder bergauf… auch wenn wir im Monat eigentlich nichts für uns übrig hatten. Das war mit Abstand die schlimmste Zeit meines Lebens bis jetzt.

Dienstag, 4. Januar 2011

Das Unglück nimmt seinen Lauf…

Mit 19 bin ich dann ausgezogen. Ich war mit der Schule fertig und wollte nicht da bleiben, wo ich gelebt habe. Also habe ich die Gelegenheit geschnappt und bin mit meinem Freund zusammen weggezogen. Ja… eine leere Wohnung ging natürlich gar nicht klar… also mussten ja irgendwo die Sachen herkommen…

Quelle.de hilft! ;) So haben wir unsere komplette Wohnungseinrichtung über Quelle bestellt. Alles auf meinen Namen – mein Freund konnte nichts bestellen, da er auch so einige Jugendsünden begangen hat… um die er sich damals nicht gekümmert hat. Heute haben wir bei Quelle.de noch Restschulden i. H. v. knapp 300,00 EUR.

Montag, 3. Januar 2011

Back to the roots…

Also zurück zum wahren Leben… 150,00EUR im Monat weniger… wie soll ich es alles schaffen. Aber ich habe es irgendwie geschafft. :) Ich habe die Ratenzahlungen brav abbezahlt und war Schuldenfrei. Dies hielt aber nicht lange.

Es gab bei Amazon diese Kreditkarte… ich wollte auch eine haben… Ja und wie ich eine haben wollte. Außerdem konnte man 25 EUR Startguthaben bekommen, wenn man eine beantragt. :) Super, ich bin dabei! Also habe ich bei der Buchbestellung die Kreditkarte mit beantragt. Die 25 EUR wurden direkt auf meine Bestellung berechnet und ich habe die komplette Buchlieferung umsonst bekommen.

Meine Kreditkarte kam ein paar Tage später mit der Post. Und dann habe ich auf mein Limit geschaut… und ich dachte, ich seh nicht mehr richtig! Ich hatte einen Limit von 2.500,00EUR!!! 2.500,00 EUR!!! Hallo? Ich habe mich riesig gefreut. Von meinem Umsatz musste ich immer nur 3% (ich meine, es war 3% - vielleicht auch ein bisschen mehr) zurück zahlen… na ja… es lief ein halbes Jahr lang gut… und dann? Und dann konnte ich meine Raten nicht mehr zahlen… ich habe wieder über meine Verhältnisse drüber gelebt…

Das Ende von diesem Lied? Es war der größte Fehler meines Lebens… denn meine Kreditkarte wurde gekündigt und ich habe Schulden im Gesamtwert von über 3.000,00 EUR gemacht… wovon heute immer noch nicht die Hälfte abbezahlt ist. :(

Sonntag, 2. Januar 2011

Sunday in the morning…

Ja, ich hatte einen 2. Schülerjob gehabt – Zeitungaustragen! Der wohl undankbarste Job, den es auf der Welt gibt! Ich musste immer Sonntags die Zeitung austragen. SUPER! Ich habe im Monat ungefähr 150,00EUR dafür bekommen. Und zwischendurch habe ich mal Geld von den Anwohnern bekommen (da wo ich halt die Zeitungen ausgetragen habe)… na ja, was macht man nicht alles um seine Schulden so gering und unauffällig wie möglich zu halten nicht wahr???

Ich habe den Job ungefähr 3 bis 4 Monate gehabt… bis ich den Job nicht mehr vernünftig ausgeführt habe und gekündigt wurde. Im Winter war der Job echt zu anstrengend… und überhaupt auf Dauer wurde es echt anstrengend. Samstag Party gemacht, Sonntag um 4 aus der Disco rausgekommen, 5 Uhr morgens zu Hause gewesen, umgezogen, und dann 3 Stunden lang die Zeitungen ausgetragen bei Wind, Regen und Schnee!!! Ich konnte nicht mehr!